1000 Kilometer an einem Tag Rein elektrisch

2023 - Der Berg ruft


Nach dem Debut 2021 und der Beach-Tour 2022 war die spezielle Herausforderung der ED 1000 im Jahr 2023 die Route durch die Berglandschaften Özterreichs. Die Route führte von München aus in Richtung Bodensee. Von da aus ging es via Innsbruck nach Salzburg und dann über Ansfelden, Passau und Regensburg wieder zurück nach München. Start und Ziel war das Ameron Hotel in der Motorworld München. Insgesamt 13 Teams wagten sich an die Distanz von bis zu 947 km mit ihren 5.000 Höhenmetern.

Die Teams

Aiways U6

An Bord des U6, des Coupés im Portfolio der Marke, waren Motorjournalist Fabian Mechtel und Aiways-PR-Mann Bernd Abel. Die Strategie der beiden, schnell und effizient unterwegs zu sein, ging ziemlich gut auf. Gerade mal 14,7 kWh/100 km standen am Ende der 862 km langen Tour auf dem Bordcomputer, und mit insgesamt vier Ladestopps ist auch die Fahrzeit von 10:22 Stunden beachtlich gut.

Dacia Spring Electric

Das Team im Dacia um den Boxer Enrico Richter hatte die wohl größte Aufgabe zu bewältigen, denn der kompakte Akku des Spring Electric und die eher beschauliche Ladeleistung erfordern schon viel Ehrgeiz und vermutlich einige Stunden mehr, um die Marathondistanz zu absolvieren. Als dann auch noch diverse, unglückliche Staus in den Weg stellten, entschlossen wir uns, den Dacia auf einer Abkürzung zum Ziel zurück zu lotsen, damit das Trio nicht mitten in der Nacht ankam. Ein neuer Versuch im nächsten Jahr ist aber schon angekündigt, dann mit echten Frühstartern.

Genesis GV 60

Im Genesis traten Jens Zippel von Move Electric und Antonino Zeidler vom Kanal Strombock an. Nach 881 km in beeindruckenden 10:04 Stunden vermeldete der Bordcomputer einen Verbrauch von 21,7 kWh. Insgesamt drei Ladestopps, von denen einer nach Angaben des Teams noch überflüssig war, sind ein weiterer Beweis, wie alltagstauglich Elektroautos heute schon sind. Natürlich konnte der Genesis mit seiner 800-Volt-Technik bei den Stopps punkten. Und ja, an Leistung fehlt es dem schicken Koreaner auch nicht.

KIA EV6

Der EV6 mit GZSZ-Star Felix von Jascheroff und Musiker und Manager Carsten Michel schaffte es unter 10 Stunden ins Ziel. Exakt 9:41 brauchten die beiden für insgesamt 884 km. Drei Ladestopps insgesamt bedeuten zudem auch ein exzellentes Verhältnis aus Fahr- und Ladezeit. Der leistungsstarke Kia genehmigte sich auf der Tour im Schnitt 26 kWh/100 km.

KIA EV6

Das zweite Team im KIA EV 6, bestehend aus Daniel Mates und Jan Schmiedel vom Kanal „DanyDrives“, hatte ein wenig Pech bei den Ladestationen. Zwei der insgesamt vier angefahrenen Charger waren nicht zur Kommunikation mit dem EV6 zu überreden, sodass die beiden mit effektiv zwei Ladestopps, aber viel verschwendeter Zeit nach 11:08 Stunden und 880 km ins Ziel rollten. Der Verbrauch von 21,6 kWh hingegen geht absolut in Ordnung.

NIO ET5

Der NIO ET5 mit seiner Batteriewechseltechnik konnte diese auf unserer Strecke gar nicht unter Beweis stellen. Dass das Team, bestehend aus Kasimir Hupe und Jan Bode, die Distanz von 880 km dennoch in 9:47 Stunden und mit gerade mal zwei Ladestopps absolvierte, ist ebenso überzeugend wie der Verbrauch von 20,1 kWh/100 km. Es wird spannend, zu sehen, wie sich das entwickelt, wenn die Power Swap Stations mal weiter verbreitet sind.

Opel Astra Electric

Aktueller geht es nicht: Noch während Opel den brandneuen Astra Electric in Berlin vorstellte, trat das Team, bestehend aus Motorjournalist Martin Prem und PR-Mann Axel Seegers, in München zur ED 1000 an, und das mit Erfolg. Nicht nur, dass die beiden die komplette Strecke und somit 947 km absolvierten, sie schafften das auch mit drei Ladestopps und einem Verbrauch von gerade mal 13,1 kWh/100 km und somit unter dem WLTP- Wert. Angesichts der Distanz geht dann auch die Gesamtzeit von 11:50 Stunden völlig in Ordnung, ein Beweis für die Leistungsfähigkeit des Astra.

Opel Mokka Electric

Prominent besetzt war er, der Opel Mokka Electric. Schauspieler Tim Wilde, der das gesamte Feld auf dem WhatsApp-Kanal zur ED 1000 mit seinen kurzen Videos bei Laune hielt, und Motorjournalist Hartmut Adam traten mit dem giftgrünen Opel die Langstrecke an und absolvierten diese mit 957 km auch komplett. Die beiden schienen unterwegs viel Spaß gehabt zu haben, denn mit einem Durchschnittsverbrauch von 18,3 kWh/100 km und insgesamt fünf Ladestopps konnten sie sich nicht an die Spitze in Sachen Effizienz fahren, konkurrieren aber definitiv um den Preis für das bestgelaunte Team.

Porsche Taycan 4S

Es war fast zu erwarten. Mit einer reinen Fahrzeit von 8:32 Stunden für eine routenoptimierte Gesamtdistanz von 869 km rollte der Porsche – mal wieder – als erster ins Ziel. Die sportlich orientierte Besetzung aus Le-Mans-Gewinner Timo Bernhard und dem Pressesprecher Mayk Wienkötter benötigte gerade mal drei Ladestopps, von denen der erste und der letzte auch nur zehn Minuten dauerten. Dafür durfte der Taycan S am Walserberg genüsslich bis zum Anschlag aufladen. Mit 25,2 kWh/100 km war der Zuffenhausener zwar nicht der Verbrauchs- sieger, doch angesichts der Leistung durchaus effizient unterwegs.

Skoda Enyaq Coupé iV

Im Enyaq saß ED-1000-„Veteran“ Jan Gleitsmann. Zweiter Pilot war Tech-Content-Creator Sascha Pallenberg, der auch schon bei der letzten ED 1000 mit dabei war. Die Mission der beiden: bester Verbrauch, und das diesmal sogar ohne „Insidertricks“ wie erhöhten Reifendruck. Die Strategie ging, auch aufgrund der gefahrenen Distanz von 893 km. auf. Mit nur einem Ladestopp und einem sagenhaften Verbrauch von 12,9 kWh/100 km fuchste sich das Team an die Effizienz-Spitze des Feldes und konnte diesen Triumph nach 11:44 Stunden dann in der Motor- world feiern.

smart #1

Im smart #1 traten smart CEO Wolfgang Ufer sowie Markus Jordan vom MB Passion Blog an. 884 km und zwei Ladestopps später war das Ziel in München auch schon erreicht. 12:07 Stunden waren bis dahin vergangen, und mit 14,3 kWh/100 km gehört der smart zu den effizientesten Teilnehmern im Feld. Die ED 1000 in diesem Jahr bezeichneten beide als „Übung“. Nächstes Jahr soll es dann richtig zur Sache gehen.

Toyota bZ4X

Rallyfahrerin Isolde Holderied durften wir nach der Teilnahme 2021 im Wasserstoff-Modell Mirai nun zum zweiten Mal auf die Langstrecke begleiten. Zusammen mit Alexander Wohlfahrt machte sie sich mit dem bZ4X auf die Strecke und verfolgte dabei ganz klar die Devise: Wir laden, wenn wir laden müssen. Das war auf der Strecke genau zweimal der Fall, wodurch der schicke Japaner den Ladestopp in Walserberg gar nicht benötigte. Das Mittagessen ließ man sich natürlich nicht entgehen, und mit einer Fahrzeit von 11:44 Stunden, vor allem aber einem Verbrauch von gerade mal 14,8 kWh/100 km konnten Team und Auto sich bestens in Szene setzen.

Volvo XC40 Recharge Pure Electric Twin

Mit der Besetzung aus „Madame Electric“ Marie-Kristin Wricke und Volvo PR-Frau Sarah Schmitz war der XC 40 nicht nur überaus charmant, sondern auch ausgesprochen kompetent besetzt. Und, großes Lob, man fuhr die komplette Runde und somit insgesamt 962 km. Die dafür be- nötigte Zeit lag bei 12:32 Stunden. Während das Team auf der ersten Hälfte der Distanz sogar unter dem WLTP-Verbrauch unterwegs war, durfte der antriebstechnisch gerade komplett aktualisierte Volvo auf der zweiten Etappe zeigen, was in ihm steckt. Am Ende der Tour und nach insgesamt vier Ladestopps standen dann 21,8 kWh/100 km auf dem Bordcomputer. Nicht viel für so viel Vergnügen.